Die Haarmineralanalyse kann als Stoffwechseltest verwendet werden, der über die Messung von Mineralien, Spurenelementen und Schwermetallen einen Hinweis über die Funktion des Stoffwechsels und der Hormone erlaubt. Diese Vorgehensweise ist zwar schulmedizinisch nicht anerkannt, hat sich in meiner Praxis aber in Bezug auf die Ermitllung von hormonellen Störungen bewährt. Dies ist keine genetische Typenbestimmung sondern die Testung der aktuellen Funktionsweise des Stoffwechsels, die sich im Laufe des Lebens oder einer Behandlung verändern kann.

Folgende Hinweise lassen sich meiner Ansicht nach über die Haarmineralanalyse gewinnen:

  • Hinweise über die Funktionsweise und den Status folgender Hormonsysteme: Schilddrüse, Nebenschilddrüse, Nebennieren, Pankreas (Insulin), Geschlechtshormone (Östrogendominanz) im Durchschnitt der letzten drei Monate
  • Status über Spurenelemente, Mineralien und Schwermetalle im Gewebe der letzten 3 Monate
  • Hinweise über die Funktion des Nervensystems (Sympathikus/Parasympathikus) und Traumamuster
  • Hinweise über die Funktion der Leber und Nieren
  • Hinweise über Mitochondriopathien und die Fähigkeit des Körpers Kohlenhydrate (Glukose) zu verarbeiten
  • Hinweise über die Vitalität und den Grad der empfundenen Energie im Leben des Patienten
  • Hinweise über eine Neigung zu Kalzifizierungen im Gewebe (Gallensteine, Arterienverkalkungen, Hallux Valgus, Nierensteine, Verkalkung der Haarwurzeln etc.)
  • Hinweise über die Produktion von Magensäure
  • Hinweise über eine Entzündungsneigung im Körper des Patienten (akut/chronisch)
  • Hinweise über die Vitalität des Patienten (Voraussage wie gut und schnell er Therapiemaßnahmen umsetzen wird, tiefe Energiereserven)

Achtung! Nicht alle Haaramineralanalysen sind gleich. Jede Haarmineralanalyse kann Ihnen etwas über einen Mangel an Mineralien und Spurenelementen aufzeigen, sowie über eine Schwermetallbelastung. Doch schon bei der Verarbeitung des Probenmaterials gibt es erhebliche Qualitätsunterschiede. Viele Labore waschen z.B. die Haare vor der Testung. Dies verfälscht jedoch die Ergebnisse. Außerdem gibt es nur sehr wenige Labore, welche die Informationen über Nährstoffe und Schwermetalle zu einer Aussage über die Funktionsweise des Stoffwechsels kombinieren. Trace Elements (in Deutschland alleinig durch das Labor Verisana vertreten) ist ein solches Labor, welches seit über 30 Jahren solche Analysen anbietet. Dieses Labor basiert die Ergebnisse der Untersuchung auf langjährige unabhängige (nicht von der Pharmaindustrie finanzierte) Forschung. Patienten fühlen sich durch die Aussagen der Analyse fast immer in dem bestätigt, was sie instinktiv über ihren Gesundheitszustand und ihre Psyche wahrnehmen, während Bluttests meist als Ergebnis zeigen, dass der Patient “nichts hat” und sich im Grunde seine Beschwerden “einbildet”. Mit anderen Worten: wer die richtigen Fragen stellt, erhält auch Antworten. Die Stoffwechselanalyse über die Haare ist ein viel feineres Instrument für chronische Vorgänge als ein Bluttest sein kann, da das Blut auch immer nur eine Momentaufnahme darstellt.

Der Stoffwechseltest über die Haare ist in meiner Praxis ein wichtiges Instrument zur Auffindung von Hormonstörungen. Anders als beim Speicheltest, erhalte ich hier keine Momentaufnahme über das Hormonsystem, sondern eine generalisierte durchschnittliche Aussage über dessen Funktion in den letzten 3 Monaten. Dies ist am Anfang der Therapie vorteilhaft, da es zunächst um eine grobe Regulierung des Hormonsystems geht. Diese erfolgt über die Regulierung des Stoffwechsels, welcher über die Arbeit der Mitochondrien u.a. auf die Hormonproduktion einwirkt. Durch die Aussagen der Haarmineraalanalyse erhalte ich auch Ansatzpunkte für die Behandlung des Stoffwechsels und der Hormone. Speicheltest sind am Anfang der Therapie meiner Ansicht nach Geldverschwendung, da ich durch diese keine Aussage erhalte, die mir weitere Therapieansätze ermöglicht. Speicheltests werden in der „Feintuning“ Phase der Hormontherapie interessant. Sobald der Stoffwechsel ausgeglichen ist, kann ich so sehen, ob nicht doch an einzelnen Tagen (gegenüber den Durchschnittswerten des Stoffwechseltests) eine Störung vorliegt, indem ich in etwa ein Kortisol Tagesprofil anfertige, um zu eruieren, ob trotzt normaler Mengen an Kortisol nicht in etwas die Kurve im Tagesverlauf verschoben ist. Dies kann bei anhaltenden Symptomen einer Nebennierenthematik wichtig werden. Auch eine Östrogendominanz kann trotz grundsätzlich normaler Mengen an Geschlechtshormonen vorliegen, was dann an den für die Östrogendominanz typischen Tage im Zyklus (19.-21. Zyklustag) gemessen werden kann. Eine solch feine Messung kann bei Kinderwunsch z.B. wichtig sein. Bluttests ziehe ich ergänzend zur Haarmineralanalyse und dem Speicheltest im Einzelfall in beiden Phasen heran.

Weitere Hinweise über die Vor- und Nachteile der Testung von Hormonen im Blut finden Sie hier und hier.