Kupfer ist einerseits ein wichtiges Spurenelement, welches u.a. zur Produktion der Geschlechtshormone wichtig ist. Gleichzeitig kann sich Kupfer über die Zeit im Gewebe anreichern und zu Beschwerden führen.

Dies kann im Extremfall zu einer Kupfervergiftung führen, mit Symptomen wie

  • Übelkeit
  • Magenschmerzen
  • Erbrechen
  • Darmkoliken oder Durchfall
  • neurologische Ausfallerscheinungen (Zittern, Spannung) und psychische Beschwerden
Oft finden sich Beschwerden eines Kupferüberschusses auch bei einem chronischen Zinkmangel wie z.B. bei der HPU.

In chronischen Fällen der Kupfervergiftung kann es auch zu folgenden Symptomen führen:

  • Leber: Störungen aller Funktionen, Leberzellzerfall, Ausbildung von Fibrose und Zirrhose
  • Immunsystem: einerseits Mangel an Komplement und Interferon sowie Natürliche-Killer-Zell-Defizienz, andererseits Hyper Gammaglobulinämie
  • Blut: Leukozytose (zu viele weiße Blutkörperchen) ohne Hinweis auf eine Entzündung und Blutzerfall (Hämolyse)
  • Haut: Erytheme (Rötungen), juckende Haut
  • Nieren: tubuläre Störungen mit Hyperaminoazidurie (Verlust von Aminosäuren) sowie Polyurie (Vermehrtes Wasserlassen)
  • Arthritis

Eine seltene Stoffwechselerkrankung ist dabei die Erbrkankheit Morbus Wilson, bei welcher der Körper nicht mehr in der Lage ist Kupfer auszuscheiden.

Wenig bekannt ist jedoch, dass Belastungen mit Kupfer nicht immer zu solch drastischen Symptomen führen müssen, was nicht heißt, dass die Kupferbelastung keine schädlichen Auswirkungen auf den Körper hätte. Denn ein Kupferüberschuss wirkt sich stark u.a. auf das Hormonsystem aus:

  • Kupfer ist ein mächtiges Oxidans und bildet daher frei Radikale
  • Kupferüberschuss sorgt dafür, dass Schilddrüsenhormone auf Zellebene nicht richtig umgewandelt (aktiviert) werden (T4 in T3)
  • Ein Kupferüberschuss führt meist zu einem Zinkmangel (Kupfer und Zink sind Gegenspieler)
  • Ein Kupferüberschuss beeinträchtigt das Immunsystem
  • Ein Kupferüberschuss belastet die Nebennieren
  • Ein Kupferüberschuss verhindert die Bildung von Kortisol und kann so zur Nebennierenschwäche führen, dafür wird verstärkt Aldosteron ausgeschüttet, welches auf das Gehirn stimulierend wirkt und so zu “rasenden” Gedanken führen kann,
  • Kupfer führt zur vermehrten Produktion von Adrenalin, Noradrenalin, Dopamin und Serotonin (welches fälschlicherweise als das Glückshormon bezeichnet wird)
  • Kupfer stimuliert und irritiert die Nerven, was zu Kopfschmerzen und Neuralgien führen kann (Trigeminus oder Ischias, z.B.), im Extremfall auch zur Epilepsie
  • Kupfer begünstigt das Wachstum des Candida Pilzes
  • Kupfer wird häufig bei einer Östrogendominanz erhöht sein, weil Zink bei einer solchen vermehrt ausgeschieden wird
  • Da eine Erhöhung der Stresshormone zu einer Ausscheidung von Zink führt, kann auch die chronische Erhöhung von Adrenalin und Kortisol im Blut zu einer Kupferbelastung führen
  • Kupfer kann ein ermüdetes System „boosten“, gleichzeitig aber auch langfristig zur chronischen Erschöpfung führen
  • Möglicherweise besteht ein Zusammenhang zwischen Gelüsten nach kupferhaltigen Lebensmitteln vor der Periode wie Kaffee, Schokolade, Avocados, Shrimps, Soja und einigen Obstsorten mit einem Kupferüberschuss

Kupferquellen

  • Lebensmittel wie Kaffee, Schokolade, Avocados, Shrimps, Soja und einige Obstsorten. Der Konsum dieser Lebensmittel ist im Rahmen eines normal funktionierenden Stoffwechsels harmlos (schließlich brauchen wir ja auch etwas Kupfer)
  • Viele Häuser haben Kupferleitungen. Durch diese kann es durchaus zu Kupferbelastungen kommen. Viele städtische Wasserwerke bieten für eine geringe Gebühr die Untersuchung des hauseigenen Wassers auf Kupfer hin an. Eine solche Untersuchung kann bei einer chronischen Kupferbelastung durchaus sinnvoll sein.
  • In vielen Multimineralmischungen ist Kupfer enthalten
  • Zink und Manganmängel können zu einem Kupferüberschuss führen
  • Östrogene begünstigen die Retention von Kupfer, weswegen Frauen öfter als Männer von einer Kupferbelastung betroffen sind
  • Das Tragen der Kupferspirale zur Verhütung kann zu einer Kupferbelastung führen
  • Viele Pestizide und Algizide (z.B. in Schwimmbecken) enthalten Kupfer
  • Kupfer ist Plazentagängig. Daher können auch Neugeborene schon einen Kupferüberschuss aufweisen

Kupfer und Psyche

  • Kupfer stimuliert die Psyche anfänglich. Daher kann sich eine Kupferbelastung anfänglich sogar positiv auf die Kreativität auswirken.
  • Manchmal führt eine Kupferbelastung zu einem überaktivem Gehirn in einem erschöpften Körper
  • Aufmerksamkeitsstörungen (auch ADS und ADHS), Depressionen und Ängste können die Folge sein, bei einer genetischen Disposition kann es zu Schizophrenien oder Autismus beitragen
  • Die konstante Überstimulierung kann auch darunterliegende emotionale oder psychische Themen maskieren

Die genetische Erkrankung Kryptopyrrolurie (auch das Ähnliche Hämopyrrollaktamurie) führt durch einen Enzymdefekt zu einem chronischen Mangel an Zink, Mangan und Vitamin B6. In der Regel liegt bei den Betroffenen ebenfalls ein Kupferüberschuss vor.

Auch epigenetische Störungen können zu einer Veranlagung für Kupferüberschuss führen.

Lesen Sie hier, warum auch unverfügbares oder nicht gebundenes Kupfer zu erheblichen Beschwerden führen kann. Und warum es bei umverfügbarem Kupfer sogar zu Symptomen des Kupferüberschusses bzw. der Kupfervergiftung und des Kupfermangels gleichzeitig kommen kann.

Bild: Jurii, Wikipedia