Kupferüberschuss und Kupfermangel gleichzeitig

Während das Thema Kupferüberschuss, bzw. Kupfervergiftungen bereits an anderer Stelle besprochen worden ist, geht es in diesem Artikel um ein sehr wenig bekanntes Thema in Bezug auf die Metallregulierung, in diesem Fall Kupfer. Kupferbindungsstörungen und unverfügbares Kupfer sorgen dann für Symptome des Kupferüberschusses und des Kupfermangels gleichzeitig. Schuld daran ist die Tatsache, dass Kupfer zwar im Körper vorhanden ist, jedoch nicht dort hin kommt, wo es hin soll. Dies führt zu Symptomen der Kupfervergiftung, während dem Körper gleichzeitig bioverfügbares Kupfer fehlt.

Wie kann das passieren?

Bioverfügbares Kupfer

Es geht einerseits um die richtige Form des Kupfers in unserem Körper. Schließlich kann ich meine Zinkversorgung auch nicht dadurch sicher stellen, dass ich an der Zinkkanne lecke. Insofern gibt es einen Unterschied, ob mein Kupfer durch Kupferrohre ins Trinkwasser kommt oder durch die Ernährung.

Problematisch werden Stoffe im Körper immer dann, wenn sie dem “eigentlichen” Stoff ähneln, dann aber doch nicht das Gleiche sind. Denn alle Zellen und Gewebe “bauen” Hormone, Nährstoffe, also auch Metalle, etc. mittels Rezeptoren ein. Diese funktionieren nach einem Schlüssel-Schloss Prinzip. Passt der Schlüssel zwar rein, ist aber nicht der Richtige, kann man damit nichts aufschließen. Und das in etwa passiert unter Umständen auch mit dem “falschen” Kupfer.

Im Übrigen passiert etwas Ähnliches auch bei der Einnahme von künstlichen Hormonen. Hier bleiben die Rezeptoren sogar oft über lange Zeiträume durch die Fremdhormone besetzt, wodurch die körpereigenen Hormone nicht andocken können. Oder die Rezeptoren ändern ihre Form um sich auf die fremden Hormone einzustellen und erkennen danach die Körper eigenen Hormone nicht mehr.

Ausscheidungsschwäche durch Energiemangel

Idealerweise scheidet der Körper dieses umverfügbare Kupfer wieder aus. Wenn er es kann. Doch das tut er häufig nicht. Schließlich haben die meisten Menschen zu wenig Energie zur Verfügung, wodurch Ausscheidung und Entgiftung leiden.

Zu entgiften versucht der Körper bei den Hormonen im Übrigen auch, doch diese wurden so lange chemisch im Labor verändert, bis der Körper sie nur schwer wieder los wird – die Wirkungsdauer der Hormone wird also absichtlich verlängert, damit diese die Körper eigenen Hormone blockieren.

Der Körper versucht also das umverfügbare Kupfer irgendwo abzulagern. Ein typischer Ort dafür ist die Leber. Doch ungebundene Metalle oxidieren. Schließlich rostet ein Nagel, der im Garten herum liegt, sehr schnell. Steckt der Nagel im Holz, bleibt er rostfrei. Die körperliche Entsprechung zum rosten sind Oxidationsprozesse. Diese erzeugen freie Radikale. Freie radikale wiederum unterbinden die Regeneration des Körpers und fördern den Alterungssprozess. Denn freie Radikale müssen mit Antioxidantien (z.B. Vitamine) ausgeglichen werden. Und davon haben die meisten Menschen sowieso schon zu wenig. Wir haben nun mit dem Kupfer eine nicht unwesentliche Quelle an oxidativem Stress.

Transportprotein Ceruloplasmin

Damit Kupfer nicht oxidiert, muss es also gebunden sein und transportierbar sein. Bioverfügbares Kupfer muss also an Eiweiße gebunden werden, damit es verwertet werden kann. Der normale Weg des Kupfers geht über die Verdauung, wo die Nahrung in ihre Bestandteile gespalten wird, wonach Metalle durch Transportproteine in das Blut und in die Zellen und das Gewebe gelangen. Das Haupttransportprotein von Kupfer ist Ceruloplasmin. Im Idealfall liegt Kupfer mindestens zu 90% in gebundener und bioverfügbarer Form im Körper vor. Doch häufig sind es nur 50, 60 oder 30%.

Damit hängt eine erfolgreiche Therapie in Bezug auf das Thema Kupfer mittel- bis langfristig davon ab, wie gut der Körper wieder lernt Kupfer im ausreichendem Maße zu binden.

Denn häufig kommt es in Therapien, in denen unverfügbares Kupfer ausgeleitet worden ist, irgendwann nicht nur zu einer Verstärkung der Mangelsymptomatik, sondern auch zu nachgewiesenen Mängeln im Blut und der Haarmineralanalyse.

Nimmt man dann Kupfer, gleicht sich zwar der Mangel aus, doch es kommt zu oxidativen Symptomen, solange das Problem der Kupferbindung nicht gelöst ist.

Gründe für eine Kupferbindungsstörung und unverfügbares Kupfer

Gründe für eine mangelhafte Produktion an Ceruloplasmin und für unverfügbares Kupfer können u.a. sein:

Frauen sind von der Thematik häufiger betroffen, da Kupfer sehr eng mit dem Östrogen korreliert. Grob gesagt, je höher das Kupfer, desto mehr Östrogen. Somit kommt man um das Thema Kupferüberschuss, Kupfermangel und unverfügbares Kupfer nicht herum, wenn man eine Östrogendominanz ursächlich beheben möchte.

Frauen haben durch ihre natürliche Affinität zum Östrogen mehr Kupfer im Körper als Männer. Männer hingegen haben mehr Eisen im Körper als Frauen. Im Übrigen ist die “Kupferproblematik” genauso auf Eisen übertragbar, bei Männern und Frauen, wobei sie bei Männern dementsprechend eine größere Rolle spielen kann.

Es gibt zu diesem Thema auch eine Sonder Podcastfolge in unserer Podcast Community.

Bildquelle: Andreas 06, Wikipedia