Psychische Probleme können zu hormonellen Störungen führen und hormonelle Störungen können zu psychischen Problemen führen. Betroffene mit hormonellen Störungen werden dann sehr schnell in die “Psychoecke” geschoben oder gar als Simulanten abgetan.
Oder noch schlimmer: es wird Patienten suggeriert, dass hormonelle Störungen ein ganz normaler Teil des menschlichen Daseins seien (“jede Frau hat PMS, es gehört einfach zum Frau-sein dazu!”), bzw. einfach als Alterserscheinungen (Wechseljahre) gesehen werden sollten.

Umgekehrt ist es sehr schwer für Menschen mit psychischen Störungen wie Depressionen, Ängste etc. eine Besserung oder Heilung ihres Zustandes zu erreichen, solange nicht auch körperliche Ursachen mit therapiert werden, z.B. eine Östrogendominanz, eine Nebennierenschwäche oder Schilddrüsenunterfunktion.

Fest steht, dass hormonelle Störungen immer auch mit einer Veränderung der Stimmung einhergehen, in vielen Fällen treten Gefühle von Überforderung, dem Bedürfnis nach Rückzug oder gar Ängste und Depressionen auf. In vielen Fällen lässt sich gar nicht mehr so genau sagen, was zuerst da war: die Veränderung der Stimmung oder die hormonelle Störung. Es wird auch in der Regel viel zu wenig nach Zusammenhängen zwischen Körper und Psyche geforscht. Manche Menschen entwickeln beispielsweise nach einer Geburt, einem Unfall oder anhaltendem Kummer hormonelle oder eben anhaltende psychische Beschwerden. Die Therapie von psychischen Problemen muss daher immer ganzheitlich betrachtet werden.

Werden zusammenhänge einmal erkannt und aufgelöst, können auch sogenannte “endogene” oder austherapierte Ängste und Depressionen eine Wende erfahren. Da wir als Menschen nun einmal aus Körper, Geist und Seele bestehen, müssen diese Anteile immer auch gleichwertig behandelt werden. Eine solche Therapie ist dann auch weitaus effektiver als die Summe ihrer Einzelteile. In diesem Sinne können auch Psychopharmaka und Beruhigungsmittel, z.B. Benzodiazepine, sukzessive ausgeschlichen werden, selbst dann, wenn sie viele Jahre lang gebraucht wurden.

Einen wesentlichen Beitrag zu Behandlung von psychischen Erkrankungen kann eine Nährstofftherapie nach Dr. William Walsh leisten, mehr dazu hier.

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